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1) Perpetual Traveler: Einleitung
2) Was ist ein Perpetual Traveler?
3) Wegzug welche rechtlichen Folgen?
4) Perpetual Traveler: Keine Steuern bezahlen müssen?
5) Steuerlicher Lösungsweg 2026
In den letzten Jahren wird der Begriff “Perpetual Traveler” oder digitaler Nomade immer öfter genutzt. Und seit der Corona Pandemie ist dieser Trend zum digitalen Leben und Arbeiten enorm gestiegen. Gerade die Zeit während Corona hat sehr deutlich gezeigt, dass es nicht unbedingt notwendig ist, täglich 8 Stunden oder mehr im Büro zu verbringen. Bei einigen Menschen hat es dazu geführt, dass sie nicht mehr zu Hause im Home-Office arbeiten möchten. Sie wollen selbst entscheiden, wo und wann sie arbeiten.
Aus diesem Grund haben sich einige Menschen dazu entschlossen, als Reisende ihrer Tätigkeit nachzukommen. Ist man ständig von einem Land zum anderen unterwegs,
kann man dort Geld verdienen, wo andere zum Beispiel gerade Urlaub machen.
Als Perpetual Traveler hat man keinen festen Wohnsitz und lebt dort, wo es gerade angenehm ist.
Diese Art und Weise zu leben, bietet den Vorteil frei zu sein und auch Steuern sind kein großes Thema mehr.
Hinweis: Nachfolgend der genaue Steuerfahrplan 2026 für Perpetual Traveler
Ein Perpetual Traveler, auch als Prior Taxpayer, Permanent Tourist, PT oder Dauerreisender bekannt, ist eine Person,
die zwischen verschiedenen Ländern reist. Durch das Reisen entstehen im Bereich Freiheit, Steuern und Privatsphäre einige Vorteile.
Diese Vorteile entstehen dadurch, dass der Perpetual Traveler immer nur eine bestimmte Zeit an einem Ort verbringt.
Das bedeutet, er hält sich nur so lange in einem Land auf, dass er nicht als “sesshaft” bezeichnet werden kann.
Jedes Land setzt einen Zeitraum fest, indem man sich aufhalten und arbeiten kann, ohne behördlich oder steuermäßig belangt werden zu können.
In der Regel gilt jemand als Perpetual Traveler, der keinen festen Wohnsitz und viele Heimaten in unterschiedlichen Ländern hat.
Vielfach wird ein Perpetual Traveler jedoch als jemand bezeichnet, der nicht arbeitet und von seinen passiven Einkünften sein Leben bestreitet.
Hier sind in der Regel Menschen gemeint, die ihr Leben mittels Kapitalerträgen oder anderen Vermögen bestreiten.
Das Konzept “Perpetual Traveler” gründet sich auf die Theorie der 5 Flaggen. Mit diesem grundsätzlichen Konzept:
Entschließt man sich als Perpetual Traveler zu leben, muss in der Heimat alles beendet werden, was zu einer Besteuerung führt.
Ist man verheiratet, gilt das ebenfalls für die Familie. Das bedeutet, dass auch die Ehepartner und Kinder zu Perpetual Traveler werden.
Wird das nicht durchgeführt, dann bleiben der Lebensmittelpunkt und die Besteuerung, wie bisher bestehen.
Wurde bis jetzt eine Wohnung zum Beispiel gemietet, dann muss das Mietverhältnis gelöst werden. Hier gilt es zu beachten,
dass ein Zimmer bei Eltern, Verwandten oder Freunden nicht als Wohnsitz bzw. Wohnung gilt und dadurch keine steuerliche Relevanz entsteht.
Besitzt man zum Beispiel ein Auto, eine Mitgliedschaft bei einem Verkehrsclub oder Ähnliches, müssen diese abgemeldet werden.
Besteht eine private Versicherung oder Krankenversicherung, können diese aufrechterhalten bleiben.
Ist man bereits selbständig, ist es notwendig, das Gewerbe abzumelden oder aber in eine Gesellschaft zu übertragen.
Kurz und gut: Es müssen alle Bezugspunkte zur Heimat geschlossen werden. Das kann verglichen werden mit der Vorgehensweise, wenn man vorhat ins Ausland auszuwandern.
Tut man das nicht, bleibt die Steuerpflicht des Einkommens aus anderen Ländern immer im Heimatland bestehen.
Um als Perpetual Traveler zu leben, muss man einen wichtigen Punkt erfüllen. Man muss aus eigenem Willen die Heimat für längere Zeit verlassen wollen.
Zum Beispiel bleibt die Steuerpflicht für Studenten oder Expats bestehen, wenn man nur für ein Semester ins Ausland zieht.
Der Wegzug darf nicht absichtlich für eine bestimmte Zeit erfolgen! Selbstverständlich ist es nach einiger Zeit auch wieder möglich, in der eigenen Heimat zu leben und zu arbeiten.
Kann man sich vorstellen, diese eher radikale Vorgehensweise vorzunehmen, steht einem Leben als Perpetual Traveler nichts mehr im Wege.
Man kann selbstverständlich bei diesem Schritt auch in Zukunft die eigene Heimat regelmäßig besuchen.
Zum Beispiel eine Woche im Monat, um Eltern, Verwandte oder Freunde zu sehen. In diesem Fall ist man jedoch immer nur Besucher!
Hinweis: Hin und wieder kommt es vor, dass die Steuerbehörden einen “scheinbaren Umzug in ein anderes Land” als Steuerhinterziehung bewerten. Hier ist das Beispiel des Schein-Umzugs nach Monaco von Boris Becker zu erwähnen.
Hat man den Entschluss gefasst, man verlässt die Heimat und gibt alles auf, ist man nicht mehr oder nur begrenzt steuerpflichtig. Besitzt man aber Eigentum im Heimatland und bezieht Einnahmen aus Verpachtung oder Vermietung, werden diese im Heimatland versteuert. Der Grund: Die Immobilie hat ihren Standort im Heimatland.
Als freiberuflich tätiger Mensch werden in der Regel Rechnungen ausgestellt. Dieses Einkommen wird nicht in der Heimat versteuert! Das gilt auch dann, wenn ein Kunde in der Heimat lebt.
Lebt man zum Beispiel im Ausland nur in Hotels und hält sich nicht lange an einem Ort auf,
bedeutet das, man bleibt nirgends sehr lange Zeit. Dann kann man an jedem Ort der Welt Rechnungen ausstellen und es sind keine Steuern zu begleichen.
So sieht die Theorie aus. Diese Theorie ist aber auch etwas riskant, da sie Lücken enthält.
Diese Lücken werden im nächsten Punkt aufgezeigt. Grundsätzlich ist es jedoch so,
dass ein Perpetual Traveler nach dem Wegzug aus der eigenen Heimat in keinem Land steuerpflichtig ist. Dies gilt so lange, bis man in einem Land einen neuen Lebensmittelpunkt gründet.
Immer wieder hört man von der 183 Tage Regelung bei steuerlichen Angelegenheiten. Bei dieser Regelung geht es um die Steuerpflicht in diesem Land.
Hält man sich weniger als 183 Tage in einem Land auf, ist man mit seinem Einkommen, egal aus welchem Land es stammt, nicht einkommensteuerpflichtig.
Diese 183 Tage Regelung existiert nicht wirklich und ist ein Mythos. Man ist auf jeden Fall steuerpflichtig, sobald man mehr als 183 Tage in einem Land verbringt.
In manchen Ländern ist man bereits mit seinem Einkommen aus aller Welt steuerpflichtig, wenn man sich nur 50 Tage aufhält. Ein gutes Beispiel sind hier Piloten oder auch Fernfahrer.
Im Endeffekt ist es aber abhängig vom Lebensmittelpunkt. Man ist immer da steuerpflichtig, wo sich der eigene Lebensmittelpunkt befindet.
Als Perpetual Traveler ist es sehr wichtig,
dass man im eigenen Heimatland keinen Lebensmittelpunkt mehr besitzt. Gleichzeitig darf im Ausland kein neuer Lebensmittelpunkt geschaffen werden.
Meldet man sich zum Beispiel im Heimatland ab und mietet für ein Jahr ein Haus in Spanien, dann tappt man in eine Steuerfalle. Das gilt auch dann, wenn man plant,
weniger als 183 Tage in Spanien zu verbringen. Dieses gemietete Haus wird als Lebensmittelpunkt bewertet. Dadurch wird man in Spanien mit seinem Einkommen steuerpflichtig.
Für Perpetual Traveler kann die steuerliche Nachweispflicht zu einem Problem führen. Ein Beispiel dazu:
In diesem Beispiel wird angenommen, dass ein Perpetual Traveler einem deutschen Kunden nach Durchführung seiner Tätigkeit eine Rechnung ausstellt.
Dieser Kunde hat in späterer Folge eine betriebliche Steuerüberprüfung. Die Rechnungen der Perpetual Traveler werden durch den Steuerprüfer näher untersucht.
Der Grund für die Untersuchung ist, dass auf der ausgestellten Rechnung keine USt-ID-Nr. angegeben wurde. Der angegebene Absender auf der Rechnung weist die Adresse eines Hotels in Ibiza auf.
Der Kunde beantwortet die gestellten Fragen des Steuerprüfers daraufhin wahrheitsgemäß. Er gibt an, dass der Rechnungsleger ein Perpetual Traveler ist.
Der Steuerprüfer kann daraufhin annehmen, dass es sich um eine Umgehung der Steuerpflicht handelt. Er könnte dem Kunden erklären,
dass die Rechnung des Perpetual Traveler nur dann berücksichtigt werden kann,
wenn dieser einen steuerlichen Wohnsitz inklusive der steuerlichen Registrierung nachweist.
Das Finanzamt kann aber noch weiter gehen. Es kann sogar drohen, den Perpetual Traveler wieder im Heimatland zu versteuern.
Begründen kann das Finanzamt diese Drohung, weil kein neuer Wohnsitz nachgewiesen werden kann. Demzufolge besteht nach wie vor der Lebensmittelpunkt in Deutschland.
Um einem Problem, wie im vorhergehenden Beispiel aus dem Weg zu gehen, kann jedem Perpetual Traveler nur geraten werden, auf den Nomaden-Status zu verzichten.
Empfehlenswert ist eine eher pragmatische Lösung. Auf diese Weise kann man sich rechtliche Probleme mit der Steuer ersparen.
Mit den folgenden Schritten ist es ganz einfach, als Perpetual Traveler zu leben, ohne steuerliche Probleme befürchten zu müssen:
○ Wohnsitz aufgeben, als Perpetual Traveler einen neuen Wohnsitz in einem Staat mit steuerlichen Begünstigungen wählen.
○ Land wählen, das Einkünfte aus anderen Staaten kaum oder gar nicht besteuert.
○ Wohnsitzland und Land des Unternehmens, kann und darf unterschiedlich sein. Entscheidend ist die steuerliche Ersparnis.
Durch einen Wohnsitz, wie im vorherigen Hinweis, besteht auf dem Papier der Aufenthalt. Als Perpetual Traveler ist man aber nicht dazu verpflichtet, dauernd anwesend zu sein. Man kann reisen, wie man möchte, leben und arbeiten wo man gerade will.
Seit dem Jahr 2025 gibt es Änderungen, die man als Perpetual Traveler beachten sollte.
Ja, es ist möglich, als Perpetual Traveler sein Leben zu gestalten. Dazu gehört aber ein guter struktureller Aufbau. Mit den folgenden Beispielen funktioniert es relativ einfach.
Einige Beispiele, wie es auch weiterhin möglich ist:
Karl Ludwig
Veröffentlicht am 20 Juni, 2025 / Antworten
Perpetual Mobile, Perpetual Traveling - jedem Menschen sollte freigestellt sein, wo und wann er sich auf dem Erdball aufhält. Die Länder legen zu viel Zwänge auf.
Edeltraud
Veröffentlicht am 22 Juni, 2025 / Antworten
3 Mal im Jahr das Land wechseln und schon löst man keine 183 Tage nirgends wo mehr aus und hat keine Steuerpflicht in einem Land. So muss mans sehen. Mache das seit 3 Jahren so.
Caspar
Veröffentlicht am 11 Juli, 2025 / Antworten
Ich habe vor in Deutschland wohnhaft zu bleiben und möchte nicht Auswandern. Geht das trotzdem als Perpetual Traveler, d.h. weniger Steuern zahlen?
Thomas Hofmann
Veröffentlicht am 12 Juli, 2025 / Antworten
Ist Deutschland der Lebensmittelpunkt, lässt sich auch kein Perpetual Traveler Status erreichen.
Patrick Gerstner
Veröffentlicht am 19 Juli, 2025 / Antworten
Starker Bericht!
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